In Bayern sind im Jahr 2019 768 Kinder auf ihrem Schulweg verletzt worden, ein Kind davon starb. Die Zahlen sind im Vergleich zu den Vorjahren leicht rückläufig.
2013 startete das Bayerische Verkehrssicherheitsprogramm „Bayern mobil – sicher ans Ziel 2020“, das u.a. anstrebte „besonders gefährdete Gruppen wie Kinder, Fußgänger und Radfahrer besser zu schützen“. Um dies zu erreichen, sollten auch die Schulwege sicherer werden. In der Fortsetzung des Programms bis 2030 steht dazu Folgendes: „Unser Ziel ist es, Kinder im Straßenverkehr und auf ihrem Schulweg besonders zu schützen.“ Dabei setzt das Bundesland aber nicht etwa auf die verpflichtende Erstellung von Schulwegplänen, sondern auf veränderte Ampelschaltungen, Verkehrserziehung und die Unterstützung von ehrenamtlichen Schülerlotsen und Schulweghelfern. Das Thema Schulwegpläne findet im genannten Verkehrssicherheitsprogramm nicht einmal als Empfehlung Erwähnung.
Das Land zieht sich noch weiter aus der Verantwortung, indem es bei Interesse am Thema Schulwegpläne auf die örtliche Polizei oder die Schule als Ansprechpartner verweist.
Auf der Website des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration werden unter dem Punkt Schulwegsicherheit stattdessen u.a. ergänzend folgende Maßnahmen genannt:
- Schulwegtraining für Schulanfänger durch die Polizei
- Schulbusse und Schulbushaltestellen sowie Schulungen für die Schulbusfahrer
- Schulwegüberwachung durch die Polizei und mithilfe von Blitzern
- In Einzelfällen bauliche Maßnahmen und verkehrsrechtliche Anordnungen
Ob eine Schule einen Schulwegplan für und mit ihren Schülerinnen und Schülern erstellt ist dementsprechend eine individuelle Entscheidung und vom Engagement und Wissensstand der jeweiligen Schule sowie den Eltern abhängig. Eine Hilfestellung vonseiten des Bundeslandes gibt es jedenfalls nicht.
Diese und weitere Informationen finden Sie in den folgenden Quellen:
Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration: Schulwegsicherheit